Wir lernen Sprachen jetzt, mit KI, anders

making contact with AI

Die KI ist gekommen und wird bleiben und sie stellt vieles auf den Kopf.  Vor allem fordert sie uns heraus. Herausforderungen sind da, um angenommen zu werden.

Erfahre, was sich für Dich verändert, wenn Du eine Sprache lernst.

KI verändert die Art, wie wir Wissen und Informationen verarbeiten und damit (weiter)arbeiten, grundlegend. Daher lernen wir nun auch Sprachen auf andere, eine neue Weise.

Wenn Daten in Sekundenschnelle verarbeitet werden 

Mithilfe der KI ist es jetzt möglich, viel schneller Ergebnisse zu produzieren und Lernerfolge zu erzielen. Rund um die Uhr und in Echtzeit kann ich mich in jeder Sprache mit der KI unterhalten und Feedback erhalten, Vokabeln übersetzen und Listen erstellen lassen und Übungen aller Art und auf jedem Lernniveau generieren. Ich kann in wahlweise kleinen oder großen Lerneinheiten neues Wissen anzeigen und aufbereiten lassen. Zahlreiche Apps und Anwendungen stehen kostenfrei oder gegen Bezahlung zur Verfügung. Die KI ist mein persönlicher Assistent oder meine Assistentin im Nacken, die mich ans Lernen erinnert und dazu motiviert.

Das ist ein Quantensprung für Lernende wie für Lehrende.

Türen öffnen sich, aber nicht alle

Wo es keine Daten gibt bleiben Menschen wichtig

Beim Erlernen einer Sprache spielen nicht nur Fakten, also Wissen, eine Rolle, sondern Gefühle.

Um Sicherheit in einer Sprache zu erlangen, müssen wir uns auch auf eine bestimmte Art gut und wohl fühlen beim Sprechen. Man könnte unterscheiden zwischen „Academic Teaching“ und „Human Teaching“. Beides spielt für den Lernerfolg eine Rolle. Und vielleicht ist das Human Teaching noch ein bisschen wichtiger wenn es darauf ankommt, Sprachkenntnisse auszufeilen.

Was die KI nicht ersetzen kann, das ist Feingefühl. Menschen hören Menschen gerne zu, vielleicht, weil wir alle wissen, wie verletzlich und unvollkommen wir sind.  Bezogen auf den Lernprozess mit einer Sprache hilft Feingefühl immens weiter, mehr Fortschritte zu erzielen, wenn ich darauf geschult bin.

Überall dort, wo ich Daten eingeben kann, kann ich Tools nutzen

Wenn es um meine Unsicherheit geht, helfen Menschen weiter

Weil die KI über keine eigenen persönlichen, inneren Erlebnisse verfügt, also keine echte Gefühlswelt hat, ist es ihr nicht möglich, auf nicht-Daten-gestützte Aspekte einzugehen. Diese sind für Lernende jedoch, und ganz besonders wenn es um Kompetenz und Selbstsicherheit in einer Sprache, beispielsweise Englisch, für den Beruf, also solides Business-Englisch, geht, unabdingbar. Die KI kann Lernende nicht in der gleichen Art und Weise an die Hand nehmen wie ein realer Mensch, der genau zuhören, Unsicherheiten erkennen und darauf eingehen kann. Der sich in Lernende hineinfühlen kann und die Lernenden dahinführt, Sicherheit und Selbstvertrauen aus sich heraus zu entwickeln.

Weder den Flow, in dem man eine Fremdsprache sprechen möchte, noch das Erlebnis, fließend, spontan und mühelos beispielsweise auf Englisch zu kommunizieren, kann die KI nachvollziehen, oder erklären. Das sind keine auf Daten-basierende Erfahrungen.

Austesten, was Dir hilft

Aus diesem Grund werden erfahrene Coaches und Lehrkräfte auch zukünftig wichtig bleiben für den Bereich Wissensvermittlung. Allerdings sollten wir alle nutzen, was die KI zu bieten hat. Denn sehr wahrscheinlich ist dieses Szenario: Es wird sich ein Spalt auftun: zwischen Menschen, die zurückhaltend agieren und zögern, sich mit den Möglichkeiten der KI zu befassen und anderen, die wissen, diese sehr gut und zielgerichtet einzusetzen. Im Bereich Sprachen ist sogar noch eine weitere Variante vorstellbar: Menschen, die nach wie vor eine Sprache sprechen können und ohne KI sprechen wollen und anderen, denen eine simultane Übersetzung durch die KI genügt.

Noch mehr Auswahl bedeutet Du brauchst Navigation. 

Für Lernende und Lehrende bedeutet das: Das Angebot an Hilfestellungen auf dem Weg zu gutem Englisch, Spanisch oder Niederländisch hat sich immens vergrößert und neue Anwendungen bereichern das Lernumfeld. Allerdings, um auch zukünftig eine Sprache so gut  sprechen zu können, um damit selbstbewusst im Geschäftsumfeld aufzutreten – dafür wird es auch weiterhin ein gewisses Maß an Zeitinvestment und Durchhaltevermögen benötigen.

Meine Sprachreisen mit Englisch, Spanisch, Niederländisch

Meine Erfahrungen mit Englisch waren diese: Die Grundlagen aus der Schule konnte ich in einem beruflichen Kurs festigen und während eines Aufenthaltes in England solide ausbauen. In mein Spanisch habe ich in etwa fünf Jahre investiert in Sprachkursen, bevor ich mit Menschen in Nordspanien Unterhaltungen führen konnte. Ähnlich verhält es sich mit Niederländisch: Es waren in etwa vier Jahre nötig, um ans Sprechen zu kommen. Ich bin lange noch nicht sicher in jeder Situation, geschweige denn könnte ich im Geschäftsumfeld auftreten.

Herausforderung angenommen, KI: lass uns zusammenarbeiten

Eine Sprache wirklich gut und sicher sprechen zu können, ist daher eine Herausforderung. Die KI kann uns die Kommunikation abnehmen, falls wir das wollen. Wir sprechen auch in unserem Podcast über dieses Thema.

Hier geht es zu einem Artikel des British Council: How AI will empower teachers.

In jedem Fall: da ist sie, die KI und sie ist auch eine Herausforderung. Wir sollten uns nicht drücken, sondern sie annehmen.

PS: By the way – Es verwirrt Lernende, dass wir in Deutschland den deutschen Begriff nutzen (KI) und es im Englisch-sprachigen Ausland AI ist. Ungewöhnlich, wie ich finde, weil wir doch in so vielen anderen Fällen die englischen Begriffe übernehmen.

Interessanter WDR-Beitrag über Sprachenlernen mit KI.

Artificial Intelligence – Künstliche Intelligenz